Das Speicherwerk ist ein Bestandteil der Von-Neumann-Architektur:
Das Speicherwerk ist in eine endliche Anzahl gleichgroßer (aber verhältnismäßig kleiner) Speicherzellen unterteilt. Jede Zelle verfügt dabei über eine eindeutige Adresse. Alle Adressen sind fortlaufend, beginnend bei Null (0, 1, 2, 3, ...).
Das Speicherwerk gehört zu den sogenannten "flüchtigen Speichern". Es kann nur Informationen speichern, solange es mit Strom versorgt wird, also bei eingeschaltetem Rechner. Sobald der Rechner ausgeschaltet wird, gehen alle im Speicherwerk abgelegten Informationen unwiederbringlich verloren.
Auf deinem eigenen PC oder Laptop entspricht der RAM (Random Access Memory) dem Speicherwerk.
Das Speicherwerk kann den Wert einer adressierten Speicherstelle auslesen und zur Verfügung stellen oder andersherum einen zur Verfügung gestellten Wert in einer adressierten Speicherstelle ablegen.
Diese Definition der Arbeitsweise ist an einer Stelle noch etwas ungenau. Woher weiß das Speicherwerk, ob es die adressierte Zelle auslesen oder überschreiben soll?
Das folgende Video geht näher darauf ein.
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Zu Beginn des Videos empfängt das Speicherwerk über den Adressbus die Adresse "00000011". Warum wird damit Speicherzelle 3 angesprochen?
(Entschuldigung! Diese Frage ist für Studierende im ersten Semester bestimmt. Falls Du bereits in einem höheren Semester bist, ist sie natürlich viel zu leicht.) ;-)
Aus dem Video folgt noch eine Definition:
Ein Steuerbus ist ein Bus, bei dem die parallel übertragene Gruppe von Bits als Steuerinformation zu interpretieren ist.
Die Breite des Steuerbusses kann sich deutlich von der Breite des Adress- oder Datenbusses unterscheiden. In der Regel ist die Breite des Steuerbusses geringer.
Das im Video erläuterte Speicherwerk mit dem erweiterten Bus-System zeigt die folgende Abbildung:
Im Bild oben siehst du das Speicherwerk mit seinen von 0 bis n nummerierten Speicherzellen. Diese Nummerierung ist angegeben in dezimalen Zahlen, das Speicherwerk verarbeitet aber in der Realität nur binär angegebene Adressen. Ändere deshalb die Nummerierung der einzelnen Speicherzellen in eine binäre Schreibweise ab!
Interessant ist, welche binäre Adresse du der Speicherzelle n gibst. Entscheide dich für eine konkrete binäre Adresse und erläutere deine Entscheidung in deiner Lerngruppe! (Es gibt für Speicherzelle n nicht "die eine richtige" binäre Adresse. Es kommt aber darauf an, eine sinnvolle und nachvollziehbare Begründung für die getroffene Entscheidung zu geben.)
In der Vergangenheit war immer wieder folgender Satz zu hören: "Ein 32-Bit-Betriebssystem kann maximal 4 GiB Arbeitsspeicher (RAM) verwalten". Gehen wir für unser Speicherwerk davon aus, dass der Adressbus eine Breite von 32 Bit besitzt. Damit können dann auch maximal 4 GiB im Speicherwerk angesprochen werden.
Um die Zusammenarbeit zwischen dem Speicherwerk und der CPU bzw. dem Steuerwerk zu vereinfachen, werden auf der CPU oftmals spezielle Register verwendet, welche ausschließlich für die Kommunikation mit dem Speicherwerk zuständig sind. Dies sind das Speicheradressregister (Memory Address Register, kurz MAR), sowie das Speicherdatenregister (Memory Data Register, kurz MDR).
Im MAR legt das Steuerwerk jeweils die Adresse ab, welche im Speicherwerk angesprochen werden soll. Bei einem Lesezugriff auf die Speicherzelle wird der vom Speicherwerk über den Datenbus bereitgestellte Wert im MDR abgelegt und kann von hier aus weiter verarbeitet werden. Bei einem Schreibzugriff muss sich im MDR der zu schreibende Wert befinden, so dass er über den Datenbus an das Speicherwerk übermittelt werden kann.
Die Existenz der beiden Register (MAR und MDR) macht deutlich mehr Sinn, wenn du dir vorstellst, dass es (neben dem "normalen" Bus der Von-Neumann-Architektur) noch einen speziellen weiteren Bus zwischen eben diesen beiden Registern und dem Speicherwerk gibt. Auf das Einzeichnen dieses zusätzlichen Busses wird in diesem Modul der Einfachheit halber jedoch verzichtet.
Betrachte die Situation, in der die momentan im PC (Befehlszähler) gespeicherte Adresse an das Speicherwerk übermittelt wird, um so den nächsten Befehl aus der adressierten Speicherzelle in das IR (Befehlsregister) zu kopieren.